Digitale Kompetenzen, Medienkompetenz

Verlässlichkeit und Qualität von Quellen

„Ein Auto, ein Computer, ein Mann “.[1]

So oder so ähnlich begann die Serie Knight Rider in meiner Jugend, die man, dank gefühlten 1000 Fernsehsendern auch jetzt noch schauen kann. Zufällig zappe ich in das Intro, denke mir, dass die Zeit die Serie irgendwie überholt hat – und damit meine ich nicht, dass David Hasselhoff sich als Sänger bezeichnet. In der Regel reichen bei mir 5 Minuten 80er Nostalgie als maximale Dosis, ich zappe auf die Nachrichten und höre von einem Tesla, dessen Batterie gebrannt hat. Doch nix mit „überholt“ also, denke ich.

Als Teslafahrer beschließe ich jedoch der Sache auf den Grund zu gehen, wer will schon im Auto eine Sitzheizung mit offener Flamme. Ich mache mich also auf die Suche nach der Quelle der Neuigkeiten und stelle fest, dass dies eine Meldung des ORF Tirol ist[2]. Die Meldung wurde offenbar unhinterfragt von ziemlich allen Medien ohne weitere Prüfung übernommen.

Als Wissenschaftler fällt mir da neben dem Begriff „Quelle“ auch sofort „Validität“ ein,

also die Überprüfung der Verlässlichkeit einer Aussage. In der Wissenschaft kann man Dinge nicht einfach behaupten, deren Ursprung muss mit Daten belegbar sein, die wiederum nachvollziehbar sein müssen. Kann man Daten nicht überprüfen, dann kann man zwar Behauptungen aufstellen, jedoch keine Hypothesen darauf aufbauen.

Im Falle der brennenden Batterie des Tesla stellte sich übrigens heraus, dass nicht die Batterie, sondern das Kühlmittel der Klimaanlage brannte, der Akku selbst blieb sogar unversehrt vom Brand[3]. Die Quellen hierzu sind valide. Die Bilder des Akkus des betroffenen Autos zeigen ihn unversehrt, Expert_innen haben dies zusätzlich empirisch überprüft. Im Vergleich zu Elektroautos kommen laut Martin Winter vom Forschungszentrum Jülich Autos mit Benzin- oder Dieselmotor auf etwa 90 Fahrzeugbrände pro einer Milliarde gefahrener Kilometer im Gegensatz zu zwei Bränden pro einer Milliarde Kilometer bei Tesla[4].

Quellenangaben kritisch zu hinterfragen sollte also nicht nur bei wissenschaftlichen Arbeiten, sondern auch im Alltag mit omnipräsenter Medienflut zu einer täglichen Routine werden.

Es gehört zu den oft genannten digitalen Kompetenzen, Informationen nicht nur schnell, sondern auch valide zu konsumieren.

Michael Knight hat sein Auto übrigens auch über seine Smart Watch rufen können – da hat die Wissenschaft noch Ziele auf die sie hinarbeiten kann – obwohl, … Moment, da war doch schon was … Doch mehr dazu in einem der nächsten Blogs zum Thema Smart Watches.

[1]        „Knight Rider“, Wikipedia. 22-Okt-2019.
[2]        „Brennender Tesla muss in Kühlcontainer“, tirol.ORF.at, 04-Okt-2019. [Online]. Verfügbar unter: https://tirol.orf.at/stories/3015765/. [Zugegriffen: 11-Dez-2019].
[3]        symple.ch, „Er ist draußen | AUTO & Wirtschaft“, Er ist draußen | AUTO & Wirtschaft. [Online]. Verfügbar unter: https://autoundwirtschaft.at/news/32808-er-ist-draussen. [Zugegriffen: 11-Dez-2019].
[4]        „Internationales Wiener Motorensymposium“. [Online]. Verfügbar unter: https://wiener-motorensymposium.at/. [Zugegriffen: 11-Dez-2019].

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1 thought on “Verlässlichkeit und Qualität von Quellen

  1. Über die Validität von Quellen zu sinnieren und von Wikipedia zu zitieren entbehrt nicht einer gewissen Ironie…

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