„Digitalisierung in Lehre und Studium bedeutet weit mehr als Vorlesungen zu streamen, Seminare im Netz abzuhalten oder Lehrveranstaltungsunterlagen herunterladen zu können…“
Mit diesen Worten leitet das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung den Menüpunkt Digitalisierung von Studium und Lehre ein.
Die Coronapandemie hat der Digitalisierung einen enormen Schub verliehen und mancherorts kann man lesen:
„Wenn man sich nicht selbst neu erfindet, wird man verdrängt.“
An der FernFH sind digitale Elemente im hybriden Lernsetting seit Bestehen der Bildungseinrichtung ein fester Bestandteil in unseren Lehr- und Lernsettings. Wir haben Follower bekommen. Viele Fachhochschulen und Universitäten mussten von heute auf morgen ihren Betrieb auf Onlinelehre umstellen, um einen möglichst friktionsfreien Unterricht zu gewährleisten. Nicht immer zur Freude aller Beteiligten. Neues schafft Unsicherheit und Arbeit, Routinen müssen aufgegeben werden, es dauert, bis man sich in einer neuen Umgebung eingewöhnt hat. Und: es geschah nicht ganz freiwillig, das schafft schnell mal Reaktanz. Doch die eingeschränkte Freiheit durch die Pandemie wurde an den Fachhochschulen und Universitäten durch eine neue ersetzt: Anfahrtswege und Wartezeiten fielen weg, die Annehmlichkeiten des Home- oder Mobile Working-Settings wurden gern akzeptiert. Unsere Studierenden kennen diese Form des Lehr-und Lernsettings schon von Studienbeginn an.
Digitale Elemente in der Lehre überwinden Distanz, schaffen (oft) eine 24/7 Zugriffsmöglichkeit auf Unterlagen und Lerninhalte und ermöglichen Kollaboration ungeachtet des Wohn- und Arbeitsorts und weitgehende Flexibilität in der Selbstorganisation. Im Studium ist es Wissenserwerb auf einer Ebene, die im Arbeitsleben in vielen Branchen längst Einzug gehalten hat.
Nicht mehr als ein Werkzeug
Ich möchte der Digitalisierung nicht absprechen, einen enormen Anteil in unserer Arbeits- und Lebenswelt zu haben. Vieles ändert sich schneller als wir selbst. Innovationen, Adaptionen, Neuerungen, Verbesserungen sind uns immer ein Stück voraus. Das Leben ist dadurch einfacher geworden, auch wenn es im ersten Moment komplex erscheint. Dennoch meine ich, Digitalisierung ist ein „Werkzeug“ aber keine Philosophie, es ist plakativ gesprochen vielmehr ein „Transportmittel“ für Austausch, Ideenfindung, Erneuerung, Transfer und vor allem Organisation in seiner Vielschichtigkeit. Dabei ist es für alle Akteur:innen notwendig, sich digitale Kompetenzen anzueignen und entsprechendes didaktisches Know-how und Medienkompetenz aufzubauen um sich gut im digitalen Setting bewegen zu können.
Und darüber hinaus ist es unerlässlich, OFF-Line Settings beizubehalten, so wie in unserem Blended Learning Format an der FernFH umgesetzt, um Social Distancing, wie wir es aus Pandemiezeiten zur Genüge kennen, zu vermeiden. Denn genau die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, was wir unabhängig von den digitalen Möglichkeiten ebenso brauchen, um ein freudvolles und sinnerfülltes Arbeits-, Studien-, und Privatleben zu führen: soziale Nähe.